Dürfen wir Sie beraten?
Norbert Kytka
KontaktDirekt am Flughafen München hatten sich rund 200 Unternehmensvertreter und SAP-Experten versammelt, um über die Zukunft zu sprechen. Dass die von der Digitalisierung geprägt sein wird und der geschickte SAP-Einsatz zum erfolgskritischen Faktor für viele Unternehmen wird, war dabei Konsens.
Vor welchen Herausforderungen stehen die SAP-Experten eines Flughafens, wenn die SAP S/4 Conversion ansteht? Ein paar Wochen Systemausfall sind dann jedenfalls keine Option. Wie die SAP-Experten der Flughafen München GmbH (FMG) mit Hilfe von Workshops Mitarbeiter jetzt schon abholen, technologische Risiken evaluieren und vier Millionen Zeilen Code für die Conversion vorbereitet haben, war ein Thema auf der iT.CONnect. Zusammen mit der Leiterin unseres SAP S/4HANA Competence Centers, Elisabeth Hötzinger, berichteten die Flughafenvertreter von ihren Erfahrungen.
Auch bei Erfahrungsberichten von T.CON-Kunden wie Rapunzel und der Koehler Group stand die Digitalisierung im Vordergrund – oft mit dem Fokus, Effizienzpotentiale zu heben. Immer aber spielte auch das Thema Kultur bei den Digitalisierungsvorhaben eine entscheidende Rolle.
„Neues Denken ist in der Digitalisierung noch stärker als bisher gefordert“, sagte Karl Fuchs, Mitglied der Geschäftsführung und CEO der T.CON GmbH & Co. KG. „Den Menschen die Angst vor Veränderungen zu nehmen, ist der entscheidende Erfolgsfaktor.“
Neben der Bereitschaft, Veränderungen anzugehen, ist aber auch der Einsatz innovativer Technologien bei der Digitalisierung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Darauf wies Thomas Blöchl, COO und Mitglied der Geschäftsführung der T.CON, hin. „Angesichts von Marktveränderungen und des Kostendrucks spielen Effizienzsteigerungen in vielen Industrien eine wesentliche Rolle. Die Herausforderung ist, Prozessverbesserungen zum Beispiel in der Produktion zu identifizieren, um effizienter zu werden. Die technologischen Mittel dazu stehen nun zur Verfügung.“
Ein Ansatz dazu ist etwa die Nutzung von Industrial-IoT-Lösungen wie die Plattform SMART IOT der T.CON. Hier wurden heute erste Projekte vorgestellt, bei denen KI-gesteuerte Microservices zur Maschinensteuerung in der Produktion in der Papierindustrie genutzt wird. Dabei steht die Identifikation von betriebswirtschaftlichen Potentialen im Vordergrund.
Ein anderer Ansatz sind die Lösungen der SAP zum Aufbau des Intelligent Enterprise – etwa im Bereich der Logistik. Angesichts der 3,1 Milliarden Tonnen Güter, die 2018 in Deutschland transportiert wurden, sowie dem Trend zur Losgröße 1 wird die Arbeit der Disponenten laut der SAP-Experten der T.CON immer anspruchsvoller. Innovationen wie das Situation Handling, die es erlaubt, proaktiv geschäftliche Probleme zu erkennen, sind eine Antwort darauf. Wie derartige Lösungen und Eigenentwicklungen wie ein neues Dispositionstool der T.CON im Kontext von EWM und TM in der SAP-S/4HANA-Welt funktionieren, stellten T.CON-Experten vor.
Eine spannende Keynote des Zukunftsforschers Sven Gábor Jánszky schloss den inhaltlichen Teil des Tages ab. Unsterblichkeit? Zeitreisen? Welche technologischen Potentiale bietet die Digitalisierung? Und denkt der Mittelstand mit seinen Digitalisierungszielen zu klein? Digitalisierung ist mehr als Apps und Tablets, warnte Jánszky. Mit seinem Vortrag eröffnete er für die Zuhörer neue Perspektiven. Seine Themen: Quantencomputing – Gen-Optimierung, KI und Machine Learning werden Gesellschaft und Wirtschaft umwälzen.
Seine These: Predictive Enterprises, die adaptive Produkte exakt auf ihre Kunden zuschneiden, sind die Zukunft. Der Mittelstand muss mitziehen – und mit Mut seine Digitalisierungsprojekte anpacken. Mit einer großen Dosis Inspiration endete unser erster Tag auf der iT.CONnect.