Dürfen wir Sie beraten?
Norbert Kytka
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Nach der feierlichen Abendveranstaltung am Vortag begann die zweite Hälfte der T.CON-Expertentagung für den Mittelstand mit der Keynote von Glenn Gonzáles, CTO der SAP Deutschland. Der berichtete von seiner Apple Watch, die ihm mit Hilfe des eingebauten Pulssensors möglicherweise eines Tages das Leben rettet. Solche Innovationen, aber auch Sprachsteuerung und andere smarte Interfaces verändern die Erwartungen der Nutzer in der Digitalisierung – vor allem, wenn die Anwender nachwachsenden Generationen angehören.
Auch Mittelständler ohne direkten Endkundenkontakt müssen sich laut dem SAP-Experten dieser Herausforderung stellen – und im Sinne des von SAP skizzierten Intelligent Enterprise in der Lage sein, auf neue Anforderungen schnell und individuell zu reagieren.
Stefan Fiedler, CIO und Mitglied der Geschäftsführung der T.CON GmbH & Co. KG, berichtete anschließend von der UI-Krise. Schwer nutzbare Oberflächen und Lösungen, die nicht intuitiv zu bedienen sind, haben heute keine Chance. Er lieferte damit den Beleg, dass die von der Digitalisierung veränderten Erwartungen tatsächlich im Business-Alltag angekommen sind. Und er stellte dar, wie sich die IT-Organisation der T.CON so weiterentwickelt hat, dass die IT als Business-Partner das Geschäft der Berater treibt und unterstützt.
Dann wurde es interaktiv: Aus mehr als 20 Themen in 48 Experten-Sessions suchten sich die Besucher ihre Programmpunkte aus. Dabei ging es um Themen wie Machine Learning, Master Data Management, Product Lifecycle Management, Finance, das Vermeiden von Fehlern in der Produktion oder die Digitalisierung der HR. So holte sich jeder Besucher die passenden Puzzleteile, um sein Digitalisierungs-Know-how zu vervollständigen.
Anschließend berichteten T.CON-Kunden über Erfahrungen aus ihren Projekten. Dazu gehörte etwa die Digitalisierung des Personalwesens bei der Brückner Group – ein Vorhaben, bei dem SuccessFactors in der Cloud bewusst genutzt wurde, um uneinheitliche Prozesse von fünf Tochtergesellschaften datenschutzkonform zu harmonisieren.
Wie man als Zulieferer komplexer Automotive-Bauteile Kosten und Angebotsprozesse mit dem Produkt Lifecycle Cockpit (PLC-COCKPIT) in den Griff bekommt, belegte das Beispiel ODW Elektrik. Dass die Mitarbeiter hierbei direkt in SAP arbeiten, ist den meisten dank eines sehr nutzerfreundlichen Interfaces für den Webbrowser gar nicht bewusst.
Bei SAP S/4HANA Conversion der Mayer Group zeigte sich, dass es gerade im Mittelstand sinnvoll ist, zunächst nur auf technischer Ebene die Conversion anzugehen. So vermeiden Unternehmen die Überforderung und schaffen schnell und sauber die Grundlage für die innovativen Potentiale, die das Intelligent Enterprise auf SAP-Basis bietet.
Zum Abschluss inspirierte der Pilot und Management-Trainer Philip Keil. Er verwies darauf, dass Teamwork in Krisen – nicht nur im Cockpit – ebenso entscheidend ist wie der Mut, auf die innere Stimme zu hören. „Teams scheitern nicht an den Aufgaben, sondern an sich selbst“, gab er den Besuchern der iT.CONnect 2019 mit auf den Weg.
„Mit einer Diskussion über ein Mehr an Effizienz als Ziel der Digitalisierung sind wir gestartet“, fasste Markus Kammermeier von T.CON die Learnings dieser beiden Tage zusammen. „Ansatzpunkte, wie wir hier vorankommen, haben wir viele kennengelernt. Wir sind dabei aber immer wieder daran erinnert worden, dass wir als Basis für alle Innovationen stabile Strukturen brauchen. Wir brauchen die Möglichkeit, Prozesse sauber zu digitalisieren, und stabile Governance-Modelle. Die gute Nachricht ist: Wir haben das alles, die Tools sind da. Wir müssen sie nur nutzen. Und wir brauchen noch etwas: die richtigen Partner an unserer Seite. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen diese Zukunft zu gestalten. Am Ende werden auch Projekte von Menschen gemacht.“
