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Norbert Kytka
KontaktAls sogenanntes "Digital Innovation System" stellt SAP ihre IoT-Plattform Leonardo neu auf, und macht die Cloud-basierte Plattform zur Schaltzentrale intelligenter Unternehmen, indem sie alle innovativen Zukunftstechnologien wie Machine Learning, Big Data, IoT und Blockchain dort bündelt. Unternehmen sollen damit in die Lage versetzt werden, neuartige Ideen für Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen, so wie der Universalgelehrte Leonardo da Vinci bereits vor einigen Jahrhunderten Fluggeräte und Sonnenkollektoren ersonnen hatte. Dabei will SAP nicht nur die entsprechende Technologie zur Verfügung stellen, sondern ihre Kunden mit Design-Thinking-Methoden und maßgeschneiderten Branchenpaketen auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten und unterstützen.
Eine zentrale Rolle innerhalb der Leonardo-Plattform spielen die Themen künstliche Intelligenz (KI) und Maschinenlernen, mit denen sich aktuell alle Software-Anbieter sehr intensiv auseinandersetzen. Auch SAP setzt strategisch darauf, mit den neuen Möglichkeiten ihre Unternehmensanwendungen smarter zu machen, und investiert deshalb zunehmend mehr Entwicklungsressourcen in die "größte Neuheit seit HANA". Erste Ergebnisse waren auf der Sapphire bereits zu sehen: der digitale Assistent "SAP CoPilot" erlaubt z.B. eine natürliche Interaktion mit SAP-Anwendungen per Sprache oder Chat-Bots, "SAP Service Ticketing" erleichtert den Kundenservice, indem der richtige Bearbeiter gefunden und Lösungsvorschläge unterbreitet werden, "Resume Matching" analysiert Bewerbungsunterlagen und schlägt passende Stellen vor. Auf Basis der "SAP Leonardo Machine Learning Foundation" können Kunden und Partner zudem eigenständig neue intelligente Services entwickeln, mit denen sie unter anderem auch Bild-, Text- und Sprachdaten verarbeiten können.
Leonardo setzt auf der SAP Cloud Platform (CP) auf, die mittlerweile für viele Kunden ein wichtiger Bestandteil ihrer Systemlandschaft ist. Die "Platform as a Service" wird aufgrund ihrer vielfältigen Möglichkeiten und einfachen Nutzung gerne verwendet, wenn es um Erweiterungen und Anpassungen von SAP's ERP- und Cloud-Lösungen geht. Künftig steht die SAP CP als "Multi-Cloud-Umgebung" auf Basis von Cloud Foundry zur Verfügung, wodurch sich ihre Flexibilität nochmal deutlich erhöht: neben den SAP Rechenzentren kann sie von nun an auch auf Amazon AWS, Google Cloud Platform und Microsoft Azure betrieben werden, außerdem stehen neue Laufzeitumgebungen und Programmiersprachen für die Anwendungsentwicklung zur Verfügung, wie z.B. node.js oder Python.
Einen Hinweis auf mögliche Wege in die digitale Zukunft will der ERP-Anbieter seinen Kunden mit dem neu vorgestellten "SAP Transformation Navigator" geben. Das kostenlose Tool schlägt auf Basis der aktuellen Systemumgebung und Aussagen zur Business-Strategie die mögliche künftige Application Map eines Anwenderunternehmens vor. Erläuterungen zum Business-Nutzen, technische Roadmaps und Informationen zur Lizenzierung runden das dabei entstehende Bild ab.
Gleich zu Beginn seiner Keynote im Rahmen der Konferenz ging CEO Bill McDermott auf die "indirekte Nutzung" ein - ein Thema das viele SAP-Kunden und -Partner schon seit längerer Zeit sehr bewegt. Das Lizenzmodell soll hier deutlich einfacher werden, indem z.B. Procure-To-Pay- und Order-To-Cash-Prozesse künftig nach der Anzahl von Aufträgen abgerechnet werden, und ein "static read access" ohne Mehrkosten möglich ist. Auch wenn noch einige Fragen offen sind, so bewegt sich SAP hier dennoch erkennbar einen großen Schritt auf die Kunden zu und beweist "Empathie" - auch das ist ein Versprechen, das der SAP-Chef auf der Sapphire 2016 abgegeben hatte.