KI als Treiber für betriebswirtschaftlichen Mehrwert
Während aktuelle Diskussionen um KI-Themen wie ChatGPT von großem Interesse sind, konzentriert sich SAP auf die KI-Anwendungen und -Tools, die einen klaren Nutzen für Unternehmen bringen. Im Zentrum stehen dabei ERP- und Prozessdaten, die die Basis für wertschöpfende KI-Lösungen bilden. Texte zusammenfassen oder E-Mails vorformulieren kann für den Einzelnen sicher eine nützliche Funktion sein - wirklicher Business Value entsteht aber erst dann, wenn ganze Geschäftsprozesse spürbar beschleunigt, vereinfacht oder automatisiert werden.
Die Architektur von SAP Business AI
Das KI-Portfolio der SAP, das der Anbieter unter dem Namen „Business AI“ zusammenfasst, ist in drei Ebenen unterteilt:
- AI Foundation: Diese Ebene bildet die technische Grundlage für alle KI-basierten Funktionalitäten in den SAP-Anwendungen. Data Scientists und KI-Spezialisten können hier eigene Modelle entwickeln und trainieren oder die Large Language Models (LLMs) von SAP-Partnern integrieren, um individuelle Szenarien abzubilden.
- Embedded AI: SAP integriert sukzessive intelligente Funktionen in alle Business-Anwendungen. Diese Funktionen erleichtern Eingaben, liefern Vorschläge, interpretieren Daten und generieren Inhalte. Beispiele hierfür sind die SAP AI Business Services, die betriebswirtschaftliche Anwendungsfälle wie die Verarbeitung unstrukturierter Informationen in Dokumenten (z. B. Bestellungen oder Rechnungen) mit Document Information Extraction (DOX) und deren Weiterverarbeitung in automatisierten Prozessen mit SAP Build Process Automation unterstützen.
- Joule: SAPs intelligenter KI-Assistent unterstützt Anwender bei täglichen Aufgaben und gibt auf intuitive Weise Einblick in Daten. Joule verspricht, Prozesse schneller und effizienter zu machen und wird über das gesamte SAP-Produktportfolio hinweg verfügbar sein.
Praxis statt Theorie – echte KI Use-Cases aus T.CON-Projekten
Auch wenn es sich bei Künstlicher Intelligenz nicht wirklich um eine neue Technologie handelt, gibt es gerade im Kontext von ERP-Systemen noch wenige Anwendungsfälle, die in der Breite zum Einsatz kommen. T.CON beschäftigt sich jedoch bereits seit einigen Jahren mit „klassischen“ KI-Techniken wie Machine Learning und hat verschiedene Projekte umgesetzt, zudem greifen wir die neuen Ansätze Generativer KI frühzeitig auf und nutzen dabei die gesamte Breite des SAP Business AI-Portfolios:
- „Golden Batch“: Mit Hilfe des SAP-AI-Core-Services der BTP wurden auf Basis von IoT- und ERP-Produktionsdaten KI-Modelle entwickelt, die dabei helfen, die Einstellungen von Anlagen und Maschinen zu optimieren.
- Semantische Suche in Produktionsdaten: Mit Technologien der Generativen KI ist es möglich, Produktionsdaten (z. B. in einem digitalen Schichtbuch wie unserem ELB) auf natürlichsprachliche Weise zu analysieren und zu durchsuchen. Eine Webinaraufzeichnung dazu finden Sie hier.
- Automatisierte Kundenauftragserfassung und Rechnungseingangs-Workflows: Der Document Information Extraction Service (DOX) der BTP, in Kombination mit RPA-Bots in SAP Build Process Automation, erlaubt die Automatisierung verschiedener repetitiver dokumenten-basierter Prozesse. Ein klassisches Beispiel dafür sind Workflows im Rechnungseingang, aber z. B. auch Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Zahlungsavise usw. können so automatisiert verarbeitet werden. In unserem Webinar erfahren Sie mehr!
- KI-Assistent Joule: Joule, der innovative KI-Assistent von SAP, steht bereits heute in S/4HANA Public Cloud und SuccessFactors-Systemen zur Verfügung. Wir beschäftigen uns frühzeitig mit der Technologie und können Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie er SAP-Anwender unterstützen und entlasten kann.
Joule als „Game Changer“
Joule verspricht, ein „Game Changer" für SAP-Anwender zu werden. SAP-Software wird oft als komplex und wenig benutzerfreundlich empfunden – dank Joule könnte sich diese Wahrnehmung erheblich verbessern. Der Assistent wird dabei für verschiedenste Benutzergruppen hilfreich sein:
- BTP-Administratoren können mühelos komplexe Systemlandschaften überwachen und neue Dienste bereitstellen.
- Software-Entwickler steigern ihre Effizienz dank Generierung von Code-Bestandteilen auf Basis natürlichsprachlicher Beschreibungen.
- Business-Anwender bekommen einen klaren Einblick in umfangreiche Datenbestände und können Transaktionen effizient ausführen, ohne komplexe Benutzeroberflächen bedienen zu müssen. Im Rahmen der letzten Sapphire hat SAP angekündigt, dass Joule schon bald 80 % der wichtigsten Business-Funktionen abbilden wird.
Die Vision eines selbststeuernden ERP-Systems
Denkt man die SAP-Idee des „Intelligent Enterprise“ weiter, nähert man sich am Ende der Vision von sich selbst steuernden ERP-Systemen, für die Menschen lediglich Rahmen und Ziele vorgeben und in die sie nur in Ausnahmefällen eingreifen müssen. In einer solchen Umgebung wären Menschen von Routine-Aufgaben befreit und könnten sich auf ihre eigentlichen Stärken konzentrieren. Natürliche und künstliche Intelligenz würden sich symbiotisch ergänzen, und Unternehmen könnten ihre Geschäftsziele effizienter erreichen.
Das mag heute noch utopisch klingen – aber bereits jetzt können Unternehmen mit Hilfe der leistungsstarken KI-Werkzeuge der SAP BTP erste Schritte gehen, ihre Produktivität und Effizienz steigern und Mitarbeiter entlasten.
Sie wollen mehr erfahren? Lesen Sie unsere Blogserie zum Thema BTP. Gerne können Sie unseren Experten Laurin Hammer kontaktieren, wenn Sie Fragen haben.