Dürfen wir Sie beraten?
Norbert Kytka
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Die SAP Connect ist DAS Partnertreffen der SAP schlechthin im deutschsprachigen Raum. Anders als bei anderen SAP-Veranstaltungen, in denen Partner und Kunden häufig gemeinsam eingeladen werden und in denen Partner beispielsweise als Aussteller fungieren, ist die SAP Connect tatsächlich für den Austausch mit Partnern gedacht und angelegt. Dieses Jahr war die SAP Connect nach den Corona-Jahren wieder ganz normal in Präsenz – in Hamburg im Schuppen 52.
Wir alle wissen, dass das HR-Thema in der großen SAP-Welt nicht zu den Themen gehört, mit denen die allermeisten Keynotes beginnen, aber trotzdem ist es für die SAP ein wichtiges Thema. Das erkennt man unter anderem an den Anstrengungen rund um das Thema SAP Human Capital Management for SAP S/4HANA in der aktuellen Situation, aber auch durch Zukäufe wie SAP Concur, SAP Fieldglass oder Qualtrix in der Vergangenheit. SAP Concur beispielsweise ist als Reiseplanungs- und Reisekostenlösung sicherlich eine sehr klassische Anwendung und Qualtrix bietet mit seinen Möglichkeiten zu Umfragen und Rückschlüssen aus den Umfragen oder Pulse-Check-Ergebnissen sicherlich insbesondere für HR eine Vielzahl von Möglichkeiten. Das lässt den Schluss zu, dass das HR-Thema eine bedeutende Rolle bei der SAP spielt. Und auf der SAP Connect? Hier stellt man fest, dass HR eher ein Bereich ist, der in einer Vielzahl von Vorträgen „vorkommt“, aber nur in zwei oder drei Vorträgen tatsächlich der Headliner ist.
Tatsächlich gab es keine Vortragsreihe zum Thema „Zukunft des HR“, in welchem die Partner mit Neuigkeiten über SAP Human Capital Management for SAP S/4HANA versorgt worden wären, aber das ist auch nicht das Ziel einer SAP Connect. Vielmehr geht es in meinen Augen auf solch großen und übergreifenden Veranstaltungen eher darum, die einzelnen fachlichen Aspekte im Kontext aufzuzeigen – und das war auch für HR häufig vorhanden.
Nachhaltigkeit war ein großes Thema auf der SAP Connect. Und tatsächlich war in diesen Vorträgen HR auch immer mit dabei – sei es in Bereiche wie Firmenwagenregelungen oder eben auch bei der Nachfolge- oder Talentplanung. Denn Nachhaltigkeit ist eben nicht nur die Frage: „Wieviel CO2 produziere ich?“ Es geht auch darum, wie nachhaltig ich mit meiner Belegschaft umgehe, wie ich Menschen entwickle – ein spannendes Thema, das ich insbesondere in einem Vortrag durchaus prominent platziert fand. Wie sind Sie in dem Bereich aufgestellt? Spielt die Personalabteilung in Ihrem Unternehmen in diesen Themen mit? Ist sie außen vor oder sitzt sie vielleicht ganz vorne auf der Lok und gibt die Richtung vor? Wichtig ist das Thema für uns HR-Experten allemal, denn unter anderem in Recruiting-Gesprächen werde ich regelmäßig gefragt, was unser Unternehmen denn in diesem Kontext tut. Und „greenwashing“ funktioniert in vielen Gesprächen dann nicht mehr. Ganz klar: Im Thema Nachhaltigkeit wird, und das wurde auf der SAP Connect deutlich, auch und gerade von uns Personalern eine aktive Rolle erwartet.
Wir haben einen Partner kennengelernt, der auf der Basis von SAP SuccessFactors einige spannende Use Cases umgesetzt hat. So hat er eine Reisekostenabrechnung entwickelt, die rein auf SAP SuccessFactors Employee Central läuft. Und eine Lösung, in der ich Datenelemente deutlich selektiver löschen kann als mit dem Standard. Das sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, wieviel gerade durch Partner in diesem Umfeld entwickelt wird. Damit wird SAP SuccessFactors nicht nur durch die SAP, sondern auch durch die Partner immer attraktiver. Wie spannend diese Erweiterungen sind, darüber erfahren Sie bald mehr. Wir werden mit der klassischen T.CON-Neugierde diese Erweiterungen jetzt gründlichst anschauen, testen und bewerten.
Wer mich kennt, weiß, dass ich keine technische Ausbildung genossen habe. Ganz im Gegenteil: Ich bin Volljurist – und ein Berufszweig, der weiter von Technologie entfernt ist, den müssten Sie mir erstmal zeigen. Wenn jetzt aber ein Mitglied dieses Berufszweigs erkennen muss, dass er sich zumindest ein bisschen mit Technologie auseinandersetzen muss, dann können Sie sich meine Reaktion sicherlich vorstellen. Aber es hilft nichts: Die SAP BTP ist „die“ technologische Plattform und Drehscheibe der nächsten Jahre.
Für uns im HR bedeutet dies, dass es eine einheitliche Plattform gibt, auf der zukünftig vieles entwickelt und auch stark integriert werden kann. Das wird es einfacher machen, Erweiterungen zu entwickeln und erfolgreich zu machen. Und insbesondere das ist für uns ein gutes Zeichen: Denn wir benötigen, obwohl SAP SuccessFactors eine umfassende Suite ist, doch an der einen oder anderen Stelle branchenspezifische Extras, die so im Standard zumindest noch nicht vorhanden sind. Und genau dazu benötigen wir die SAP BTP.
Was mich wirklich ein bisschen erstaunt hat: Qualtrix hat auf der SAP Connect keine so große Rolle gespielt. In den Gesprächen zu dem Thema, die ich weniger in Vorträgen, sondern in offiziellen und inoffiziellen Expertenrunden geführt habe, wurde eins deutlich: Wir müssen bei Qualtrix deutlich machen, wo insbesondere für HR-Abteilungen der Mehrwert liegt und was die Erfolge sind, mit denen wir die Kosten rechtfertigen. Denn letzteres ist immer noch ein Thema in Budgetplanungen.
Für uns als T.CON – und das ist mir noch klarer als vorher – werden wir uns entscheiden müssen: Werden wir ein Unternehmen, das ausschließlich die Integration und den Datenaustausch zwischen Qualtrix auf der einen und SAP ERP bzw. SuccessFactors auf der anderen Seite sicherstellt? Werden wir ein Unternehmen, das „auch“ die bereits vorhandenen Möglichkeiten in Qualtrix „konfigurieren“ kann? Oder möchten wir ein Unternehmen werden, das Kunden auch bei dem Problem berät, wie Fragen gestellt werden müssen und welche Antworten wie genau zu bewerten sind? Ich habe schon eine Vermutung, welchen Weg wir als T.CON einschlagen werden, freue mich aber auf die Gespräche und Diskussionen auf dem Weg zur Entscheidung.
Sicherlich hat jeder der über 1.000 Teilnehmer andere Schwerpunkte gesetzt und andere Anregungen mitgenommen. Wer auf LinkedIn unterwegs ist, wird Bilder des Shanty Chors von Simply Red am Vorabend und der Party am Veranstaltungsabend gesehen haben – ich habe bewusst darauf verzichtet, hier etwas dazu zu schreiben. Für mich war die SAP Connect anregend und inspirierend. Auch durch die Vorträge, aber mindestens genauso sehr durch den Austausch mit vielen anderen Menschen. Es war einfach wie ein Ehemaligentreffen in der Schule: Man geht hin, freut sich auf ein paar bekannte Gesichter und am nächsten Morgen stellt man fest, dass man ganz viele Menschen wiedergetroffen, aber auch viele Menschen neu kennengelernt und viele neue Anregungen erhalten hat. Es war schön im Schuppen 52!
Sie würden sich gerne mit mir zu dem Thema austauschen? Kontaktieren Sie mich gerne unter michael.kleine-beckel@tserv.de.
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Michael Kleine-Beckel | HR-Experte | Michael.Kleine-Beckel@team-con.de