Dürfen wir Sie beraten?
Norbert Kytka
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Rapid Financial Planning & Analysis, die neue Cloud-basierte Planungslösung für SAP S/4HANA On-Premises- und Cloud-Kunden, ist eine Sammlung dreier Best-Practice-Modelle, die SAP unter Verwendung des SAC New Model Type in der SAP Analytics Cloud (SAC) entwickelt hat. Damit lassen sich Daten in der SAC noch einmal ganz anders aufbereiten als mit dem bisherigen „Classic Account Model“.
Worin liegt nun der Unterschied zur klassischen integrierten Planung? Die T.CON hat den neuen Content in ihr Demosystem migriert, ausgiebig getestet und durch eigene Lösungsansätze erweitert. So konnten wir Stärken und Schwächen von rFPA ermitteln und mit der Integrierten Finanzplanung vergleichen. Mit deren Content haben wir in der Vergangenheit zahlreiche Kundenprojekte umgesetzt und reichlich Praxiserfahrung bei der SAC-Planung gesammelt. Der neue Content ließ sich damit hervorragend challengen.
Grundsätzlich öffnet rFPA das Planungsthema über den reinen Buchhaltungszirkel hinaus. Planung und Analyse sollen mittels eines globalen Ansatzes einfacher und attraktiver für alle werden. Verschiedene Geschäftsvorgänge in unterschiedlichen Ländern können mit rFPA in einer zentralen Planung stattfinden. Daher ist ein schneller Wechsel zwischen verschiedenen Buchungskreisen möglich, mit sofortiger Währungsumrechnung direkt aus dem Content heraus. Dadurch, dass rFPA die lokale Währung des Buchungskreises ebenso wie die globale Währung für Ist und Plan umfasst, sind nun unternehmensweite Abweichungsanalysen möglich. Bei der integrierten Finanzplanung gibt es eine solche Währungsumrechnung nicht out of the Box.
Beide Lösungen lassen sich für die konzernweite Planung einsetzen. Unterschiede manifestieren sich in der Zielgruppe: rFPA richtet sich an die Corporate FP&A-Abteilung, die den CFO strategisch bei der unternehmensweiten Planung, Analyse und Berichterstattung unterstützt. Hier sitzen Endanwender:innen im Planungsprozess. Der Content transformiert daher häufig SAP S/4HANA-Daten, um die User Experience zu verbessern.
In der Tat ist die UX von rFPA ein deutlicher Schritt nach vorne im Vergleich zur Integrierten Finanzplanung: Ansprechender und einfacher zu bedienen, auch für Menschen, die nicht aus der Buchhaltung sind und täglich in der SAC arbeiten. Das machte es für uns bei T.CON leichter, für Kunden die richtige und passende Usability zu definieren. Und wie man diese in die SAC bringt, ist traditionell eine unserer besonderen Stärken. Für beide Content Packages gestalten wir die Usability und Visualisierungen so, dass sie Anwender:innen wirklich einen klaren Nutzen in der täglichen Arbeit bringt. Mit rFPA kann man hier noch einmal von einem ganz anderen Niveau aus starten.
Während die Integrierte Finanzplanung sehr tief ins Detail geht, wird in der rFPA auf Profitcenter und Kostenstellen geplant. Das Corporate FP&A erstellt damit Finanzpläne und -analysen basierend auf den tatsächlichen Geschäftsergebnissen (Umsatz, operativer Gewinn, Nettogewinn und Freier Cashflow). Diese Planung reicht maximal bis zur Kostenstelle. Sie deckt den wiederkehrenden Prozess der Finanzplanung ab, die geplanten Werte lassen sich zurück nach S/4HANA schreiben und der Planungsprozess kann von Neuem beginnen. Es handelt sich um eine Top-Down-Planung, die mittels Profitcenter und Kostenstelle bzw. deren Verantwortliche gesteuert wird.
Unternehmen der Fertigungsindustrie finden in rFPA keine nähere Korrelation zur Produktion. Dies stellt einen wesentlichen Unterschied zur integrierten Finanzplanung dar, wo die Kosten für den Planwert direkt aus dem S/4HANA System stammen können, wie z.B. aus der Materialkalkulation. Die rFPA eignet sich also vor allem für SAP S/4HANA On-Premises- und Cloud-Kunden, die keine Produktkostenplanung, Prozesskostenrechnung oder einen detaillierten Kostenstellen-zu-Partnerkostenverrechnungsprozess benötigen, aggregierter Planen wollen oder diesen anderweitig abdecken, sei es direkt innerhalb von SAP S/4HANA bzw. eben mit der Integrierten Finanzplanung.
In den Sachkonten von rFPA finden User die zusätzliche Spalte "Kontotyp". Aus dieser kann abgleitet werden, ob der Wert eines Kontos positiv oder negativ ist. Somit ist eine Vorzeichenumkehr bei Umsätzen und Erträgen aus S/4 möglich. Die generische Dimension in der Integrierten Finanzplanung hingegen kennt nur die reinen Namen der Konten, weitere Eigenschaften lassen sich nicht mitgeben.
Der neue Content priorisiert zudem das Kontenmodell der SAC: Bei Berechnungen werden zunächst die Konten betrachtet, erst anschließend die Kennzahlen, anders als bei der Integrierten Planung, welche nur auf die Kennzahlen abzielt.
Unterhalb der Finanzplanung als Top Level Modell gliedern sich bei rFPA drei weitere Content Packages (und damit Anwendungsgebiete): Personal-, Vertriebs- sowie (perspektivisch) Capital-Expense-Planung. Dies erweitert den Kreis der Zielgruppe noch einmal deutlich. Gleichzeitig kann damit nun auch die Finanzabteilung schnell Pläne für Mitarbeiterkosten und Personalbestand erstellen, mit der Personalabteilung abstimmen und mit den Ist-Finanzdaten vergleichen.
Die bisherige Integrierte Finanzplanung in der SAC stellt einen ganzen Berg an Content zur Verfügung. Die thematische Breite macht das ganze aber auch komplex. Beispiel Personalplanung: Es gibt ein eigenes Modell für die HR-Planungsdaten, das sich aufsplittet in weitere fünf Untermodelle. Hinzu kommen zahlreiche weitere Module, die interagieren. Mit rFPA hat SAP dem nun ein schlankes Pendant an die Seite gestellt. Schneller, einfacher und aggregiert, für Finanzpläne ohne Produktkostenplanung und Prozesskostenrechnung. T.CON hat einen tiefen Blick in beide Content-Sammlungen geworfen. Deshalb können wir unsere Kunden bestmöglich dabei beraten, wann welcher Planungsansatz geeigneter ist.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Dann kontaktieren Sie mich gerne.
Stefan Schwenzl | Business Lead SGF Analytics | analytics.experte@team-con.de